Ab sofort ist in Oberhausen einer der modernsten Müllwagen auf den Straßen der Stadt unterwegs. Dabei handelt es sich um einen elektrisch angetriebenen Müllwagen mit Wasserstoffbrennstoffzellen. Am heutigen Tag stellten die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen ihr neuestes Fahrzeug im Fuhrpark vor. Bei der Präsentation des Müllwagens waren auch Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz und Guido Hanning des Gesellschafters REMONDIS mit vor Ort auf dem Zentralen Betriebshof der WBO. Mit dem Einsatz des Wasserstoff-LKW geht die WBO konsequent den nächsten Schritt in Richtung klimaneutralere Müllabfuhr. WBO-Geschäftsführer Andreas Kußel: „Aufgrund der Heterogenität des Fuhrparks setzen wir verschiedene Technologien bei unseren Fahrzeugen ein: So haben wir bereits einen gasbetriebenen LKW und mehrere kleinere Wagen mit Elektroantrieb. Zudem fahren unsere schweren LKW mit dem klimafreundlichen Kraftstoff HVO. Der Schritt in Richtung Wasserstoffantrieb ist ein weiterer Baustein, um die Abfallentsorgung Stück für Stück emissionsfreier zu machen und den Klimaschutz zu unterstützen.“ Julia Hadrossek, WBO-Geschäftsführerin ergänzt: “Für uns ist es zudem wichtig, dass in Zukunft nicht nur emissionsarme Fahrzeuge bei der WBO unterwegs sind, sondern auch die entsprechende Infrastruktur existiert, um diese zu laden und zu tanken. Darüber hinaus müssen wir auch immer die Wirtschaftlichkeit mit betrachten, die für uns als teilweise gebührenfinanziertes Unternehmen immer gegeben sein muss.“
„Dieser elektrisch betriebene Müllwagen mit Wasserstoffbrennzellen ist ein weiterer Schritt in Richtung mehr Klimaschutz. Ich bin dankbar, dass die WBO das Fahrzeug mit Hilfe der Förderung des Bundes anschaffen konnte und jetzt auf Oberhausens Straßen einsetzt“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz: „Denn der Einsatz von Wasserstoff ist nun mal ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche Energiewende – eben auch auf kommunaler Ebene.“
Elektromotor, Batterie und Wasserstoff als Reichweitenverlängerer
Eingesetzt wird der neue Müllwagen künftig in der Hausmüllabfuhr. Das Fahrzeug wird elektrisch betrieben. Es besitzt, wie herkömmliche E-Autos, eine Batterie mit einer Größe von circa 100 kWh. Geladen wird es auf dem zentralen Betriebshof der WBO an einer klassischen Ladesäule. Da die Kapazität für den täglichen Einsatz nicht ausreichend ist, kommen die drei Brennstoffzellen zum Einsatz, die mit Wasserstoff gespeist werden. Der Wasserstoff ist in vier Tanks gespeichert und dient als sogenannter Range Extender (Reichweitenverlängerer), sodass das Fahrzeug die kompletten Tagestouren absolvieren kann.
Förderung über Bundesministerium
Die Weichen für die Anschaffung des Wasserstoff-LKW stellte die WBO bereits Ende 2020. Zu diesem Zeitpunkt stellte die WBO einen Förderantrag im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie des damaligen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), heute Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Die Förderrichtlinie wurde von der NOW GmbH (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie) und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. „Die Förderung war für uns ein entscheidender Punkt bei der Überlegung das Fahrzeug anzuschaffen, denn die Kosten für einen Wasserstoff-LKW belaufen sich auf ungefähr den dreifachen Preis im Vergleich zu einem Diesel-Müllwagen“, so Kußel. Gekostet hat das Fahrzeug, das von der Firma Faun in Handarbeit zusammengesetzt wird, ca. eine Million Euro. Davon wurden über 660.000 Euro über die Bundesförderung abgedeckt.
„Wir freuen uns sehr, dass das Fahrzeug nun endlich seinen Dienst antreten kann und nun in der Stadt unterwegs ist“, sagt WBO-Geschäftsführerin Julia Hadrossek. Auffallen wird es mit Sicherheit, denn die Trommel erstrahlt im WBO-rot und der Schriftzug „Wasserstoff bewegt Oberhausen“ zeigt eindeutig, in welche Richtung sich die WBO in Bezug auf Klimaschutz bewegt.